Nistkastenkamera 2023

Noch eine Nistkastengeschichte

Eigentlich war vorgesehen, den Boskop-Nistkasten nach dem Ausfliegen der Meisen zu entfernen und einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Eile schien nicht angesagt. So waren wir überrascht, dass bereits nach 14 Tagen wieder eine Kohlmeise einzog und zu nisten begann.

Durch die Nutzung des bereits vorhandenen Nests war die Arbeit vergleichsweise rasch erledigt. Neun Tage später war auch die Eiablage beendet. Die Vormieterin brauchte dafür immerhin 20 Tage.

Die gesamte Brut – vom Nisten bis zum Ausflug – dauerte diesmal nur gerade 40 Tage (gegenüber 66 Tagen bei der ersten Nistkastengeschichte).

Hinaus ins Leben

13.07.2023

Das Ausfliegen der Nestlinge erstreckte sich heute über mehr als einen halben Tag, von 11:42h bis um 18:04h. Vor allem die zwei Nesthäkchen liessen sich ganz viel Zeit.

Fünf wilde Teenies

3. Teil: 06.07. – 12.07.2023

Es ist immer wieder erstaunlich, welche enorm grossen Portionen den Kleinen verfüttert werden. Die Eltern wachen allerdings jeweils genau darüber, ob die Portion auch geschluckt werden kann; jederzeit bereit, den Kleinen die Beute wieder zu entreissen.

Den Nestlingen ist die Nistmulde nun zu eng. Der Aktionsradius wird zunehmend auf den ganzen Nistkasten ausgedehnt. Die Eltern werden bei der Fütterung immer öfter direkt beim Eingang «abgefangen».

Die Nestlinge wachsen rasant

2. Teil: 01.07. – 05.07.2023

Kohlmeisen legen (nach Lehrmeinung) acht bis 12 Eier. Die fünf geschlüpften Nestlinge sind also eine kleine Brut. Angesichts der späten Brut ein glücklicher Umstand, der die Überlebenschance aller Nestlinge erhöht.

Die Nestlinge sind geschlüpft

1. Teil: 24.06. – 30.06.2023

In der Nacht vom 23. auf den 24.06. sind die ersten Nestlinge geschlüpft. Der Meisenpapa engagierte sich, wie auch bei der ersten Brut, vorbildlich. Erfahrung hatte er ja genug.

Brüten

11.06. – 23.06.2023

Am 11.06. begann die Kohlmeise bereits zu brüten. Nun zeigte sich auch erstmals der Meisenpapa. Welch eineÜberraschung! Es war derselbe Papa, der soeben mit der Vormieterin eine Brut grossgezogen hatte. Dies festzustellen war nur aufgrund des besonderen Merkmals des Männchens – dem verformten, rechten Bein – überhaupt möglich.

Der Papa scheint also trotz seiner Beeinträchtigung bei der Meisen-Damenwelt beliebt zu sein.

Nisten und Eierlegen in Rekordzeit

04.06. – 10.06.2023

Dank dem bereits vorhandenen Nest, war die neue Mieterin in Rekordzeit mit Nisten fertig. Sie beschränkte sich im Wesentlichen darauf, die Nistmulde neu auszuformen und mit Wolle zu verfeinern.

Die erste Nistkastengeschichte 2023

19.03 – 22.05.2023

66. Tag

Hinaus ins Leben

Nach dem gestrigen, überraschenden Abflug eines Nestlings, war das heutige Ausfliegen der Geschwister zu erwarten. Bereits am frühen Morgen machten sich Spannung und Unruhe im Nistkasten breit. Um etwa halb acht war es dann so weit. Bis die anderen fünf Nestlinge ebenfalls draussen waren, dauerte es nur eine gute halbe Stunde.

Kurz nach acht kontrollierte die Mama noch einmal den Nistkasten. Alle draussen. Vielleicht hören oder entdecken wir die «Truppe» in den nächsten Tagen im Garten.

Verfrühter Ausflug

Einer der sieben Nestlinge konnte heute der Verlockung nicht widerstehen. Nach einigem Zögern entschloss er sich zum Abflug. Er ist nicht etwa aus dem Nest gefallen, sondern richtig ausgeflogen. Jedenfalls war rund um das Nest weder etwas zu sehen, noch das typische «Betteln» zu hören.  Es bleibt zu hoffen, dass er wohlauf ist und nach dem Ausflug der restlichen Familie den Anschluss wieder findet.

65. Tag

Ist da draussen die grosse, weite Welt?

Das Einflugloch weckt die Neugierde der Nestlinge. Was ist wohl da draussen, wo die Eltern immer herkommen? Eine gewisse Spannung scheint sich zu verbreiten. Die Nestlinge schauen vorsichtig hinaus, ziehen sich aber immer wieder zurück in die vertraute Umgebung des Nistkastens.

64. Tag

Eine gesunde und friedliche Schar

Den Meiseneltern ist es offenbar gelungen, alle sieben geschlüpften Nestlinge aufzuziehen, was vor allem bei grösseren Bruten nicht selbstverständlich ist. Miteinander schwatzen, das Gefieder pflegen, das Fliegen üben und sich zwischendurch bei einem Nickerchen erholen; so verbringen die Kleinen den Tag. Laut und hektisch wird es nur, wenn der Papa oder die Mama Futter bringt und die Kleinen um Aufmerksamkeit buhlen.

63. Tag

Ein Nistkasten voller Meisen

Langsam, aber sicher füllt die Meisenfamilie den ganzen Nistkasten. Noch nicht ganz alle Nestlinge haben sich aus der Nistmulde gewagt, aber es herrscht ein buntes Treiben. Die Mama mit dem Futter wird ab und zu bereits unter dem Einflugloch «abgefangen». Trotz dem sichtlichen «Freiheitsdrang» ziehen sich alle Nestlinge ab und zu gerne wieder in die sichere Mulde zurück.

62. Tag

Eine ziemlich wilde Schar

Das Leben der Nestlinge beschränkt sich mittlerweile nicht mehr nur auf die Nistmulde. Immer öfter wird auch das Umfeld erkundet. Die Kleinen haben auch entdeckt, wie man sich in eine bessere Position für die Fütterung bringen kann. Wenn das Getümmel den Höhepunkt erreicht, ist es nicht mehr ganz einfach, die Eltern von den Jungvögeln zu unterscheiden.

Zum ersten Mal draussen

Einer der Nestlinge geriet während der Abendfütterung neben die Nistmulde. Die neue, ungewohnte Situation sorgte für Unruhe. Weder dem «Flüchtling» noch den Geschwistern in der Nistmulde schien die Situation geheuer zu sein. Es entbrannte zwischen den Parteien ein lautstarkes Gezeter, dessen Inhalt man zu verstehen wünschte…

61. Tag

Noch rund eine Woche

Die Nestlinge entwickeln sich prächtig. Sich beim fordernden und immer forscheren Nachwuchs durchzusetzen, erfordert von den Meiseneltern täglich mehr Energie. 14 Tage oder zwei Drittel der Nestlingszeit sind nun vorüber. Das Finale naht.

Unsere kleinen Akrobaten

Die folgenden Szenen wurden während der Abendfütterung aufgenommen. Aufgrund ungenügender Lichtverhältnisse mit Infrarot. Deshalb erscheinen die Bilder schwarzweiss.

60. Tag

Geschwätzig und gefrässig

Die Nestlinge machen von ihren neu erlangten, akustischen Fähigkeiten regen Gebrauch. Im Nistkasten ist ein «Schwatzen» – und wenn gefüttert wird – aufgeregtes Piepsen zu hören. Leider werden dadurch auch bereits Katzen angelockt. Eine erste Nachbarskatze zeigte sich sehr interessiert, hatte aber glücklicherweise keine Chance, in die Nähe des Einfluglochs zu gelangen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die getroffenen Sicherheitsmassnahmen bewähren.

59. Tag

Wo ist die Mama?

Keine Angst! Verschollen ist sie nicht. Die Nestlinge erleben in der Nistmulde aber ein kleines Erdbeben. Mittlerweile sind die Kleinen zu einem «wilden Haufen» geworden. Einzelne sind zuweilen bereits recht fordernd und zudringlich. Erfahrungsgemäss ist das erst der Anfang. Liebe Eltern, wappnet euch!

58. Tag

Piep, piep, piep

Seit heute machen sich die Nestlinge bei der Fütterung auch akustisch bemerkbar. Noch ist es ein kaum vernehmliches, heiseres «Fiepen», das aber erfahrungsgemäss in den nächsten Tagen deutlich lauter wird. Die Augen der meisten Nestlinge sind nun offen, vereinzelt ist auch Flügeltraining zu sehen.

Die Mama hat nachts mit Hudern* aufgehört. Sie schläft aber immer noch im Nistkasten neben der Nistmulde und sorgt ab und zu für Ordnung.

*Hudern ist ein vogelkundlicher Fachbegriff und umschreibt das Bedecken der Jungvögel in der Nistmulde, um sie zu beschützen. Bei Kohlmeisen dauert diese Phase mindestens 5 – 6 Tage, kann sich aber auch über eine deutlich längere Zeit erstrecken. «Unsere» Mama hat das Hudern erst nach 12 Tagen aufgegeben.

So schläft die Meisenmama:

57. Tag

Das Federkleid ist bald komplett

Wenn die Kleinen in Erwartung von Futter «hochschiessen», sieht man deutlich, wie gross sie schon sind. Die Tauchgänge der Mama zur Reorganisation der Nistmulde werden immer akrobatischer und notwendiger. Die noch weniger entwickelten Nestlinge würden sonst von den Geschwistern erdrückt. Begeistert scheinen die Kleinen indessen nicht immer zu sein, wenn sie hervorgeholt werden.

56. Tag

Halbzeit

Die Nestlinge sind nun 10 Tage alt. Nach 20 – 22 Tagen werden sie, wenn alles gut geht, ausfliegen. Langsam werden die Kleinen hübsche «Federbällchen». In der Nistmulde herrscht nun mehr und mehr Betrieb, auch wenn nicht gefüttert wird. Die Flügel werden gestreckt oder sogar Gefiederpflege betrieben. Die Eltern kümmern sich, nach wie vor, beide vorbildlich um ihren Nachwuchs.

55. Tag

Stubenrein von Geburt an

Versorgung und Entsorgung funktionieren bei Nestlingen absolut perfekt «Hand in Hand». Vom ersten Tag an präsentieren die Kleinen den Eltern ihr Hinterteil zur «Abgabe» der Ausscheidungen und behalten diese Verhaltensweise während der ganzen Nestlingszeit bei. Von den Eltern verlangt diese Aktion zuweilen akrobatische Fähigkeiten.

54. Tag

Ein Nest voller Schnäbel

Die Nestlinge wachsen nicht nur rasant; sie werden vor allem von Tag zu Tag aktiver, die geöffneten Schlünde grösser. Das kleinste Geräusch löst den «Tanz der Hälse und Schnäbel» aus. Noch sind die Augen der Nestlinge geschlossen. Dies wird sich innerhalb der nächsten zwei Tage ändern.

53. Tag

Die Flügel entwickeln sich

Gut zu sehen sind nun die sich entwickelnden Flügel. Die Kleinen haben auch bereits entdeckt, wozu sie «im Gerangel» gut zu gebrauchen sind: Um sich Platz zu verschaffen.

Der Papa wendet seit heute eine neue Fütterungstechnik für grosse Happen an. Er sucht sich nicht mehr einen passenden Schnabel, sondern stopft einfach, bis der Bissen unten ist.

52. Tag

«Flaumköpfchen»

Aus den nackten «Langhälsen» sind mittlerweile «Flaumköpfchen» geworden, die vor allem im Gegenlicht hübsch aussehen. In der Nistmulde ist manchmal ein Gerangel, ohne dass gefüttert wird und die Ausdauer beim Emporstrecken der offenen Schnäbel nimmt zu.

51. Tag

Die Nestlinge wachsen rasant

Die Nestlinge gedeihen prächtig. Kein Wunder, wenn man sieht, welche fetten Happen die Eltern in die Schnäbel stopfen. Noch immer ist es schwierig, die genaue Anzahl Nestlinge festzustellen; vermutlich sind es deren acht.

Die Mama hat offenbar erkannt, dass der Platz bald eng wird und erweitert von Zeit zu Zeit durch Stossen mit dem Kopf die Nistmulde.

50. Tag

Unzimperliche Mama

Heute ist der 50. Tag unserer Nistkastengeschichte, also quasi ein Jubiläumstag. Die Nestlinge wachsen rasant, was bei dieser hervorragenden Fütterung nicht erstaunt. Die Mama schafft regelmässig Ordnung in der Nistmulde, indem sie «abtaucht» und dabei unzimperlich die Kleinen «umsortiert», so dass sie fast aus der Mulde «quellen».

49. Tag

Die Meisenfamilie gedeiht

Die Meiseneltern füttern immer noch als perfektes Team. Erstaunlich ist, welch grosse Happen in die kleinen Schnäbel passen, auch wenn die Eltern mehrmals probieren müssen. Sie kontrollieren aber jeweils genau, ob der Bissen auch hinunter geht.

48. Tag

Noch ein Nachzügler

Heute morgen schlüpfte ein weiterer Nestling. Gut erkennbar, weil die Mama dem Kleinen «auf die Welt half» und danach die Schale frass. Die Nestlinge wurden auch heute von beiden Eltern bestens gefüttert und präsentierten sich am Abend bereits als eine ausgesprochen aktive und hungrige Schar. Aufgrund seiner Beeinträchtigung hat der Papa zuweilen Mühe, das Gleichgewicht zu halten, um nicht in die Nistmulde zu fallen. Umso beeindruckender ist sein toller Einsatz.

47. Tag – Abend

Der Papa hilft wacker mit

Es ist eine Freude zu sehen, wie sich die Eltern ins Zeug legen, um ihre Nestlinge gut mit Nahrung zu versorgen. Auch der Papa, durch sein verletztes Bein immer noch leicht beeinträchtigt, füttert intensiv. Und er macht es richtig gut.

46. Tag

Die ersten Nestlinge sind geschlüpft

In der Nacht zum 3. Mai sind die ersten Nestlinge geschlüpft. Heute Morgen bei Tagesanbruch waren die Eltern bereits am Füttern.

45. Tag

Kampfbereit

Heute zeigte sich ein potenzieller Eindringling am Einflugloch des Nistkastens und störte die friedliche Brutstimmung. In Drohstellung und fauchend stellte sich die Meise dem Störenfried entgegen. Zum Glück suchte dieser rasch das Weite und die Meise konnte sich beruhigt wieder auf das Gelege zurückziehen.

40. Tag

Eine saubere Mama

Womit vertreibt man sich als Kohlmeise die Zeit, wenn der Tag gar lang wird? Mit Gefiederpflege natürlich. Während man den fetten Happen von Papa verdaut, hat man so richtig schön Zeit dafür.

37. Tag

Wohnen im Blütenmeer

Für viele ist Wohnen «im Grünen» ein Traum. Unser Boskop steht jetzt in voller Blüte. Deshalb wohnt unsere Meise nicht nur im Grünen, sondern momentan sogar im Blütenmeer.

35. Tag

Alarm im Nistkasten

Heute, um 16 Uhr, störte irgend ein Geräusch ausserhalb des Nistkastens den «Frieden» des Brutalltags. Die Kohlmeise zeigte  mit der typischen Drohgebärde eindrücklich ihre Entschlossenheit, ihr Gelege zu verteidigen.

Zum Glück war es ein Fehlalarm und die Meise konnte sich wieder entspannen.

34. Tag

Eine kleine Diwa

Die Kohlmeisendame im Boskop-Nistkasten liebt es offensichtlich farbig. Nachdem die Nistmulde bisher schon mit weisser, blauer und rosafarbener Wolle «bekränzt» war, hat sie heute noch die Farbe GELB organisiert.

Heute, soeben von einem kleinen Ausflug heimgekehrt, bemerkte sie, dass der Papa unterwegs ist. Sie setzte sich ins Nest und bettelte als kleine Diwa, was das Zeug hielt. Der tapfere Papa musste sich, aufgrund seiner Beeinträchtigung in mehreren Anläufen, durch das Einflugloch zwängen, um seine laut bettelnde Liebste zu füttern.

33. Tag

Das Rätsel ist gelöst

Die Kohlmeise lebt ihren Brutalltag. Eier wenden, warm geben, schlafen, an der Wolle zupfen und zwischendurch kurz «in den Ausgang», um etwas zu fressen. Der Papa kommt nicht sehr oft, aber doch immer wieder, um seine Herzdame zu füttern, heute mit mehr Erfolg als gestern. Das Rätsel der seltsamen Besuche einer anderen Meise (siehe 26. Tag) ist gelöst. Die Meise mit dem deformierten Bein ist der Papa! (Im Video bei Minute 01:09 rot eingekreist.) Hoffen wir, dass er trotz seiner Beeinträchtigung einen effizienten Beitrag zur kommenden, anstrengenden Fütterung der Nestlinge beitragen kann.

32. Tag

Was soll das, lieber Papa?

Der Papa meint es ja gut, wenn er seiner Liebsten ein Leckerchen bringt. Aber offensichtlich trifft er den Geschmack nicht immer….

31. Tag

Perfekter Kopfstand

Wenn die Kohlmeise zwecks Eierpflege in die Nistmulde taucht, beherrscht sie den perfekten Kopfstand. Das im Film immer wieder hörbare Trilieren ist nicht meisenspezifisch und heisst gemäss einer Vogelkundlerin in der Vogelsprache: «Alles in Ordnung – ich bin zufrieden!»

Anmerkung: Der  am 14.04. publizierte Text «Brutbeginn» war offensichtlich eine Falschmeldung. Die Kohlmeise war seither wieder unterwegs. Hoffen wir, dass das heutige Verhalten den Brutbeginn markiert.

28. Tag

Brutbeginn

Heute, um halb acht, hat die Kohlmeise, nach dem Verhalten zu urteilen, mutmasslich mit dem Brüten begonnen. Sie ist heute um 19:30 Uhr – also eine gute Stunde vor dem (bisherigen) Schlafengehen – ins Nest gekommen und und zeigt alle Verhaltensweisen, die auf den Brutbeginn hindeuten.

27. Tag

Juhui, es gibt Frühstück

Das Nest ist fertig. Die Kohlmeise zupft, wie heute, hie und da die Wolle noch etwas zurecht.

Als sie den Nistkasten verlassen wollte, sichtete sie offenbar den Papa, der mit einem «Leckerli» im Anflug war. Das wollte sie sich keinesfalls entgehen lassen. Also, zurück ins Nest und schon mal die «Bettelgeste» üben.

25. Tag

Eine besondere Geschichte

Nicht nur der Nistkasten am Boskop hat eine Kohlmeise als Bewohnerin. Eine weitere, weibliche Kohlmeise übernachtet seit längerem im Nistkasten am panaschierten Ahorn, unserem «Babybaum*». Kurz vor der Nistsaison verletzte sie sich am rechten Bein. Sie schlägt sich mit ihrer Beeinträchtigung tapfer und kommt immer noch täglich, um zu übernachten. Das Nisten und Brüten scheint aber unter den gegebenen Umständen nicht möglich. Eine Angewohnheit hat sie aber:

Sie besucht regelmässig das Nest am Boskop, allem Anschein nach zum Missfallen der «Boskop-Meise». Sie hüpft – verständlicherweise – etwas ungelenk im Nest umher, zupft ein wenig am Nistmaterial, setzt sich kurz in die Nistmulde. Meistens bleibt sie, bis sie von der Nestbewohnerin vertrieben wird. Die beiden Kohlmeisen begegnen sich aber erstaunlicherweise im Nest nicht wirklich aggressiv. Sobald die Nestbewohnerin kommt, räumt die Babybaum-Meise den Platz anstandslos. Heute zeigte sie sich allerdings zum ersten Mal etwas widerspenstig und musste von der Boskop-Meise mit Nachdruck «zum Abflug» aufgefordert werden. Die Boskop-Meise versteckt – möglicherweise aufgrund dieser besonderen Umstände – die bereits gelegten Eier besonders sorgfältig und richtet nach dem Besuch der «Nebenbuhlerin» immer alles wieder sorgfältig zurecht. Wir erwarten gespannt, wie sich die Geschichte während der Brut und Aufzucht der Nestlinge weiter entwickelt und hoffen natürlich, dass alles gut ausgeht.

* Babybaum nennen wir zärtlich unseren mittlerweile etwa 15 m hohen, panaschierten Ahorn, weil «das Bäumchen» vor mittlerweile 39 Jahren für den Transport von Rombach nach Oberflachs im Kofferraum eines Opel Kadett Platz fand.

24. Tag

Die Eier sind gut versteckt

Bisher konnte man aufgrund des Verhaltens nur vermuten, dass die Kohlmeise erste Eier gelegt hat. Bei dieser Menge Wolle war es auch nicht schwierig, die Eier zu verstecken. Heute hat die Meise jedoch etwas Wolle entfernt und ein Geheimnis gelüftet….

23. Tag

Selber essen macht fett

Heute kam der werdende Papa in Abwesenheit der «Herzdame» wieder mit einem «Leckerli» vorbei. Wenn auch das Rufen nichts nützt, bleibt nichts, als selber fressen.

22. Tag

Ostern ist kein (vogel-)freier Tag

Auch an Ostern hat die Meise weiter am Nest gearbeitet. Ob Eier irgendwo unter der Wolle liegen, lässt sich nach wie vor nicht feststellen.

20. Tag

Schon bald ein «Wullehuus»

Die Kohlmeise staffiert das Nest weiterhin mit allem aus, was sie finden kann und flauschig aussieht. Es wird verteilt, gezupft, umplatziert. Ob sie bereits ein Ei gelegt und irgendwo in der Nistmulde unter der Wolle versteckt hat, ist schlichtweg nicht feststellbar.

18. Tag

Das Frühstück ans Bett gebracht

Die Kohlmeise hat nun bereits die zweite Nacht nicht in «ihrer» Ecke, sondern in der Nistmulde geschlafen. Zeitig begann sie bereits wieder, das Nest zu verfeinern. Und plötzlich – welche eine Überraschung  – tauchte erstmals der werdende Papa mit einem Leckerbissen auf, um seine Herzdame zu füttern. Anscheinend hätte die werdende Mama gerne noch mehr gehabt. Immerhin war es ein guter Anfang.

16. Tag

So ein schönes Nest

Heute hat die Kohlmeise den ganzen Tag an der Verfeinerung ihres Nests gearbeitet. Sie scheint eine ergiebige Quelle für Wolle und Haare gefunden zu haben. Die Technik, mit der sie das Material «rundverteilt» scheint ausgesprochen raffiniert.

15. Tag

Glück gehabt!

Wenn Meisen für die Verfeinerung ihres Nests Material suchen, sind sie nicht allzu wählerisch. Es kann deshalb vorkommen, dass sie im Garten liegengelassene Fadenknäuel als Nistmaterial eintragen. Insbesondere Kunststofffasern sind ausgesprochen zäh. Es kann fatal sein, wenn sich Tiere in solchen Abfallprodukten der Zivilisation verheddern. Tiere (z.B. Vögel oder Igel) werden nie versuchen, sich zu entwirren, sondern «mit Gewalt» zu entrinnen. Das kann böse Folgen haben. Insbesondere Nestlinge können sich mit Fäden strangulieren. Es ist also zu hoffen, dass die Kohlmeise die Fäden «unschädlich» machen kann.

14. Tag

Das Nest wird verfeinert

Die Kohlmeise liess sich weder vom starken Wind noch den zahlreichen Regenschauern abschrecken und arbeitete fast den ganzen Tag. Erwartungsgemäss hat sie nun die Verfeinerung des Nests in Angriff genommen. Mehrheitlich trug sie Haare und Wollmaterial ein. Mit der Ausbildung der Nistmulde hat sie noch nicht richtig begonnen.

12. Tag

Nun beginnt die Feinarbeit

Auch heute war die Kohlmeise intensiv an der Arbeit. Die Moosschicht hat nun eine Dicke von etwa 10 cm. Ein sicheres Zeichen, dass die Meise nun an den «Finish» denkt, ist der Eintrag von Haaren und Wolle zur Auspolsterung der Nistmulde. Heute, kurz vor dem Einnachten, hat die Meise einen Schnabel voll schöner, weisser Wolle mitgebracht. Vermutlich wurde sie auf der benachbarten Schafweide fündig.

11. Tag

Die Kohlmeise kann tauchen

Gestern war ein eher ruhiger Tag, quasi die Ruhe vor dem Sturm. Heute begann die Kohlmeise bereits morgens um halb neun und arbeitete intensiv bis nach dem Mittag. Das Nest hat nun eine ordentliche Höhe erreicht; jedenfalls kann die Meise bereits darin «tauchen». Ebenfalls ist deutlich zu sehen, wo die Nistmulde entsteht, nämlich in bester Lage vor der Kamera. Wir können uns auf gute Aufnahmen freuen.

9. Tag – Die Kohlmeise kommt gut voran

Nach dem gestrigen, verregneten Sonntag, war die Kohlmeise heute wieder in bester Arbeitslaune. Vom Morgen bis am Abend trug sie Nistmaterial ein und arbeitete intensiv an ihrem Nest. Bald ist nun die Basis gelegt. Die Meise wird bald damit beginnen,die Nistmulde zu formen.

7. Tag – Typische Sisyphus-Arbeit

Heute war die Kohlmeise wieder voller Energie an der Arbeit. Im Moos finden sich immer wieder kleine Ästchen oder Wurzelstücke. Aus welchem Grund auch immer: Die Meise wählte solch sperrige Stücke und trug sie mit vielen Anläufen ein. 30 Minuten später schienen sie diese Ästchen im Nest zu stören. Diese wieder aus dem Nistkasten zu bringen, erforderte ebenso viel Energie, wie der Eintrag. Als clever und zielgerichtet kann man die Arbeitsweise der Kohlmeise wohl nicht bezeichnen, dafür aber unglaublich energiegeladen….

6. Tag – Garstiges Wetter

Aufgrund des regnerischen Wetters trug die Meise heute kein weiteres Nistmaterial ein. Sie hielt sich aber recht häufig im Nistkasten auf und «beschäftigte» sich mit dem bereits vorhandenen Moos. Eine fremde Meise setzte sich während einer kurzen Abwesenheit ebenfalls kurz ins Nest, verliess den Nistkasten aber rasch wieder, als  «die Besitzerin» wieder auftauchte.

5. Tag: Mit neuem Elan

Was den Arbeitsrhythmus beim Nestbau von Vögeln bestimmt, ist ein Rätsel. Nachdem die Meise während der letzten zwei Tage pausiert hat, war sie heute mit neuem Elan an der Arbeit. Schon frühmorgens begann sie Nistmaterial einzutragen, gönnte sich nur kurze Pausen und baute bis am Abend intensiv weiter an ihrem Nest.

3. Tag – Noch keine richtige Lust zum Nisten

Heute haben die Aktivitäten der Kohlmeise ausgesprochen ziellos gewirkt. Sie hat kein neues Nistmaterial eingetragen und «nur» das vorhandene Moos von einer Ecke in die andere «geschmissen». Offenbar fehlt ihr momentan noch die Lust für einen konsequenten und zielgerichteten Nestbau.

Nestbau – 2.Tag

Noch eilt es der «Boskop-Meise» mit dem Nestbau nicht sonderlich. Zwischen den «Arbeitseinsätzen» lässt sie sich viel Zeit. Wenn sie Moos sammelt, dann aber «einen rechten Schnabel» voll. Damit aber durch das Einflugloch zu kommen, ist nicht ganz einfach und braucht viel Energie.

Unsere «Boskop-Meise»

Die «Boskop-Meise» bewohnt den Nistkasten an einem unserer Apfelbäume, dem «Boskop». Deshalb haben wir ihr diesen Übernamen gegeben. Seit Wochen besucht sie diesen Nistkasten regelmässig und nutzt ihn auch als Schlafplatz. Jeden Morgen wird er gereinigt und seit Wochen immer wieder kontrolliert und «ausgemessen». So war es nicht überraschend, dass die Meise heute damit begann, Moos als Nistmaterial einzutragen.