Naturgartenprojekte
Wildbienenförderung
Wildbienenhotels sind im Trend. Gartenbesitzer, die «etwas für die Natur» tun wollen, kaufen sich häufig ein solches Modell. Vielleicht besser als nichts. Fachleute haben aber leider festgestellt, dass viele dieser Hotels, aus verschiedenen Gründen, für Wildbienen untauglich sind.
Von fachgerecht gebauten Insektenhotels profitiert etwa ein Viertel aller Wildbienen. Das sind etwa 40 Arten. Eine wesentlich grössere Anzahl Arten, nämlich rund 75% aller Wildbienen, sind Sandbienen. Sie nisten in sandigem Boden, in den sie Erdhöhlen graben. Dort überwintert die kommende Generation.
Für Sandbienen sind also Blühstreifen, die über mehrere Jahre nicht bearbeitet werden, von existentieller Bedeutung. Viele natürliche Niststellen werden aber leider durch Bodenbearbeitung zerstört. Gartenbesitzer, die «Gegensteuer geben» wollen, können versuchen, den Sandbienen mit dem Bau eines Sandbeets zu helfen. Zugegeben: Ein Sandbeet zu bauen ist etwas aufwendiger als ein Insektenhotel.
Das in unserem Naturgarten entstandene Projekt wird hier vorgestellt.
Ein Sandbeet für Wildbienen entsteht
Für den Bau unseres Sandbeets bot sich eine lehmhaltige, stark «vergraste» Ecke des Gartens an. Fast ein Kubikmeter des zähen Lehms musste ausgehoben werden. Das Sandbeet sollte nicht einfach ein Sandhaufen sein. Auch auf Steilwände spezialisierte Bienen, wie beispielsweise die geriefte Steilwand-Schmalbiene, sollten ein Zuhause finden.
Als «Eingangstor» zur Steilwand bot sich der ideal geformte Ast einer abgestorbenen Hängebirke an. Verwendet wurde ungewaschener Sand direkt ab Wand aus dem nahen Kieswerk im Schinznacher Feld, der nach dem «Handtest»* als gut befunden wurde.
* Für den Handtest presst man eine Handvoll feuchten Sand mit der Hand zu einem Klumpen. Die richtige Konsistenz hat der Sand, wenn der Klumpen nach dem Öffnen der Hand nicht sofort, sondern erst nach starkem Anstossen, wieder zerfällt.
Die «ersten» Bewohner
Spuren möglicher Bewohner im Sandbeet finden sich viele. Eine Sandbiene bei der Grabarbeit beobachten – geschweige denn filmen zu können, erwies sich aber als ausgesprochen schwierig. Die ersten Bewohner vor der Kameralinse waren nicht Wildbienen, sondern Grabwespen. Falls beim Wort «Wespen» alle ihre Alarmglocken schrillen: Grabwespen sind weder aufdringlich, noch gefährlich; was übrigens – bei richtigem Verhalten – auch für andere Wespen gilt. Zudem sind sie ebenfalls nützliche Bestäuber.
Projekt «Dachgarten»
Rund um unser Haus ist sehr viel Grün. Insbesondere die mittlerweile grossen Bäume vermögen die Hitze heisser Sommertage spürbar zu reduzieren. Eine Fläche, die sich bisher jeden Sommer stark aufheizte und die Wärme bis weit in die Nacht hinein abstrahlte, war das Flachdach der Garage.
Das haben wir nun geändert.