Eine Kohlmeise brütet

Beobachtungen im Nistkasten

Die folgenden Videos dokumentieren den Nestbau, die Eiablage und die Aufzucht der Nestlinge eines Kohlmeisen-Pärchens zwischen dem 19. März und 13. Mai 2022.

Die Meisenmama

Das Weibchen erkennt man am etwas schütteren, schwarzen Bruststreifen.

Der Meisenpapa

Im Gegensatz zum Weibchen hat das Männchen einen ausgeprägten, schwarzen Bruststreifen.

Die Kohlmeise baut ihr Nest

14 Tage war die Kohlmeise mit dem Bau ihres Nests beschäftigt. Eine eindrückliche Leistung!

Bis zu 150 „Versorgungsflüge“ pro Tag waren nötig, bis alles Nistmaterial zusammengetragen und eingebaut war. Das Video dokumentiert die täglichen Fortschritte.

Die Eiablage

Insgesamt 9 Tage dauerte die Eiablage. Die ersten zwei Eier legte die Kohlmeise am Abend des 31. März. Die Ablage der weiteren Eier konnte nicht mitverfolgt werden, weil die Meise tagsüber meistens unterwegs war und die Eier in dieser Zeit gut unter dem Nistmaterial versteckte.

Anmerkung: Alle Filme wurden bei  Natur-Licht aufgezeichnet, um die Meisen nicht zu stören. Bei ungenügenden Lichtverhältnissen (z.B. am Abend) schaltete die Kamera auf Nachtsicht (Infrarot). Deshalb ist die Helligkeit der Bilder unterschiedlich und ein Teil der Bilder schwarzweiss.

Brüten

Insgesamt 13 Tage hat die Kohlmeise gebrütet. In dieser Zeit wurde sie vom Meisenpapa gefüttert, machte zwischendurch aber auch immer wieder kurze Ausflüge oder verliess die Nistmulde, um sich der Gefiederpflege zu widmen.

Die Nestlinge schlüpfen

Am 22. April um 12:53 Uhr schlüpfte der erste Nestling. Die Mama half ihm aus dem Ei und frass anschliessend die Schale. Bis am Abend folgten sechs weitere. Nach dem ersten Tag waren also sieben Nestlinge geschlüpft. Weitere zwei kamen in der Nacht zur Welt.

Nestlingszeit Teil 1

22.04. – 29.04. 2022

Füttern, füttern, füttern

Am 22. April begann für die Eltern eine strenge Zeit. Die geschlüpften und rasant sich entwickelnden Nestlinge wollten gefüttert sein. Vom ersten Tag an zeigte auch der Meisenpapa vollen Einsatz. Die Portionen in den Schnäbelchen so zu platzieren, dass die Kleinen nicht daran erstickten, schien ihm in den ersten Tagen nicht ganz einfach.

Nestlingszeit Teil 2

30.04. – 06.05. 2022

Die Nestlinge wachsen rasant

Man kann förmlich zusehen, wie sich die Nestlinge von Tag zu Tag entwickeln. Und die Kleinen sind extrem hungrig. Während mehr als 13 Stunden pro Tag schaffen die Eltern Nahrung heran. Zum Glück bieten ihnen die Naturwiese und die zahlreichen einheimischen Sträucher und Bäume rund um den Nistkasten ein genügendes Nahrungsangebot.

Nestlingszeit Teil 3

07.05. – 12.05. 2022

Langsam lockt die Freiheit

Aus den nackten „Langhälsen“ sind hübsche, kleine Federbällchen geworden. Immer öfter verlassen die Nestlinge die Nistmulde und bedrängen die Eltern, nach Futter bettelnd. Die ersten Kleinen wollen auch bereits sehen, wie es „draussen“ aussieht.

13.05.2022: Die Kohlmeisen fliegen aus

Teil 1

Erster Ausflug um 07:12

Schon in den ersten Morgenstunden steigt die Spannung. Die Kleinen scheinen den grossen Moment zu spüren und zu beraten, wie es weitergeht. Die Mutigsten drängen sich vor dem Einflugloch. Die Mutter lockt von aussen mit Futter. Bis dann um 07:12 Uhr das erste Kleine allen Mut zusammennimmt.

Teil 2

Noch zögern die meisten Nestlinge. Das Gedränge vor dem Ausflugloch wird grösser. Um 06:27 fasst sich der zweite Nestling ein Herz. Vier weitere Nestlinge haben es bis um Viertel nach sieben geschafft.

Teil 3

Da waren es nur noch vier.

Der Nistkasten hat sich bereits deutlich geleert. Um zehn vor acht sind noch vier, etwas ratlos wirkende Nestlinge im Nistkasten. Nach drei weiteren Ausflügen bleibt noch das Nesthäkchen zurück, das sich aber um 08:12 Uhr ebenfalls ein Herz fasst.

Geschafft!

Die Kohlmeisen sind ausgeflogen

Als Ästlinge unterwegs

Nach dem Ausfliegen sind die Meisen noch nicht selbstständig. Der Fachbegriff für einen Jungvogel in diesem Stadium heisst Ästling. Die Ästlinge kehren zwar nicht mehr ins Nest zurück, betteln aber ihre Eltern um Futter an, wenn sie in der Nähe sind. Die Anwesenheit „unserer“ Ästlinge im Garten war in den vergangenen Wochen nicht zu überhören. In Gruppen flatterten sie in Gebüschen und Bäumen herum und stimmten sofort ihr „Bettelpiepsen“ an, sobald Mama oder Papa in der Nähe war.